Experten-Wissen

Schlafklima

Für einen guten Schlaf ist das Schlafklima ein wichtiger Faktor. Darunter versteht man die richtige Temperatur - kein Schwitzen oder Frieren - sowie die Trockenheit im Bett. Es geht darum, dass es im Bett durch die ganze Nacht hindurch angenehm bleibt. Hat man zu kalt, zu warm oder man schwitzt, schläft man viel unruhiger und der Schlaf ist meistens nicht sehr tief und erholsam. Die Bettdecke wird zurückgeschlagen, man friert wieder, man ist nass- geschwitzt, man wälzt sich hin und her.
 
Viele Fragen beim Schlafkomfort drehen sich darum um das optimale Schlafklima. Verwirrend dazu kommt, dass jeder Hersteller von Matratzen oder Bettwaren (Bettdecken, Kissen, Bettwäsche) seine Produkte als «super-klimatisch» auslobt, auch wenn sie noch so schlecht für das Schlafklima sind. Als «Problem» ist in den letzten Jahren dazugekommen, dass die Wohnräume viel besser isoliert sind und dass die extremen Hitze-Tage zugenommen haben, aber auch die generellen «Wärme»-Einflüsse wie grosse Fensterfronten oder Baudichte (statt Natur-Flächen).
 
Um das optimale Schlafklima zu erreichen, muss man die einzelnen Produkte des gesamten Schlaf-Systems richtig wählen und nach seinen persönlichen Bedürfnissen optimal zu einander abstimmen bzw. wählen. Natürlich immer auf das jeweilige Raumklima bzw. die jeweilige Saison.
 
Generell geht es um 2 Haupt-Bereiche: Das Bett (unten) sowie das Accessoire (oben) - die Bettdecke, das Kissen und die Bettwäsche. Natürlich hat auch die Art und Dicke der persönlichen Nachtwäsche Einfluss. Die muss man selber etwas dazu berücksichtigen.
 
Das Bett als permanente Basis - vor allem die Matratze und wenn möglich auch der Unterbau - muss gut durchlüftet sein. Die Luft sollte gut zirkulieren können, damit die warme Luft im Schlafbereich im Austausch mit frischer Luft ausgetauscht bzw. abgekühlt wird. Es geht darum, möglichst keine Barriere der Zirkulation zu haben, welche einen Hitzestau erzeugt oder die Abführung der Feuchtigkeit verhindert. Für die gewünschte Klimatisierung sollte die Matratze gut «atmen» können, Das heisst, sie sollte viele Luftkanäle aufweisen und keinen zu geschlossenen Stoff aufweisen, damit die Luft kühlen und trocknen kann. Mit Vorteil auch Naturmaterialien, welche von ihrer natürlichen Funktion her sehr gut die Temperatur regulieren und die Feuchtigkeit aufnehmen und verdunsten lassen. Natürlich geben Naturfasern, vor allem Tierhaare, auch genug Wärme zurück. Darum sind Wollen bzw. Haare von Tieren grundsätzlich das Beste für ein optimales Schlafklima. Auch in Kombination mit HighTech-Fasern. Bei Menschen, die immer zu warm haben oder leicht schwitzen, können es auch andere Materialien sein, welche vor allem kühlen (z.B. Bambus, Kapok, usw.). Welches Material in der Matratze für das Klima besser ist, hängt auch sehr stark von der Konstruktion ab. Sicher sind Schaumstoffe (klimafreundliche) und Federn aus Metall oder Kunststoff in Bezug auf das bessere Schlafklima grundsätzlich vorzuziehen. Matratzen mit Latex, visco-elastischem Schaumstoff (Memory-Schaum) oder anderen, sehr komprimierten Materialien mit einem hohen Raumgewicht (hohe Dichte) im Matratzen-Kern lassen grundsätzlich kaum oder weniger Luft zirkulieren. Auch Systeme mit einem komplett geschlossenen Matratzen-Kern, wie Luft-Matratzen oder Wasserbetten, weisen eine Barriere auf, also neigen leicht zu einem Hitzestau. Ein Wasserbett hat sogar noch eine elektrische Heizung eingebaut. Eine generelle Regel besagt, dass die Matratze und der Unterbau ca. 30 % Einfluss auf das Schlafklima haben.
 
Der wichtigere Teil des Schlafklimas ist das Accessoire - Die Bettdecke, das Kissen und die Bettwäsche. Davon ist die Bettdecke (Duvet) der weitaus wichtigste Teil. Das Duvet hat ca. 60-70 % Einfluss auf das Schlafklima. Viele Menschen haben hier immer noch die «falsche» Bettdecke mit Daunen zuhause. Doch Daunen isolieren mehr, als dass sie die Temperatur optimal abführen und die Feuchtigkeit trocknen können. Ein Hitzestau ist meistens normal, auch bei leichten Daunen-Duvets. Für eine wirksame Wärmabführung und -rückgabe, als auch eine gute Aufnahme und Trocknung der Feuchtigkeit, sind Tierwollen bzw. –haare von ihrer natürlichen Funktion her am besten geeignet. Für spezielle Bedürfnisse (Schwitzer, Allergiker, usw.) gibt es natürlich noch viele andere Materialien. Die Dicke bzw. die Füllmenge der Bettdecke wählt man grundsätzlich nach der Raumtemperatur und nach dem eigenen Empfinden.
Empfehlung Bettdecke: Wählen Sie eher eine dünnere Bettdecke. Ist diese zu dick und zu warm, kann man kaum etwas daran ändern und man benutzt sie zu wenig. Eine dünne Bettdecke kann man immer mit einer anderen kombinieren, falls diese zu dünn wäre. Generell empfehlen sich in der Schweiz 3 Bettdecken-Typen:
1. Basis Ganzjahr, mitteldick / 2. Leichte (Sommer) / 3. Winter, dick (evtl. 1 + 2 kombiniert)

 
Tipp: Achten Sie bezüglich Schlafklima bei allen Produkten immer auf die einzelnen Komponenten. Vielfach passen die Komponenten nicht zusammen. Als Beispiel: Der Stoff der Bettdecke ist zu dick oder zu dicht gewoben und lässt kaum Luft durch.